Reisethrombose: So beugen Sie effektiv vor

Draußen wird es kälter – viele machen in den nächsten Monaten Urlaub in wärmeren Regionen. Ob man in den Urlaub mit dem Auto, dem Zug oder dem Bus fährt, es bleibt immer dasselbe: Die Anreise erfordert nur wenig Bewegung. Das Risiko einer Reise-Thrombose kann durch langes Sitzen erhöht werden. Darauf macht der aktuelle Venen-Spiegel, das Magazin der gemeinnützigen Deutschen Venen-Liga e.V. (DVL), mit einem Beitrag aufmerksam.

 

Ohne Bewegung, also ohne die Unterstützung durch die Beinmuskeln, fällt es den Venen schwerer, das Blut zurück Richtung Herz zu transportieren. Die Fließgeschwindigkeit des Blutes verlangsamt sich, die festen Blutbestandteile können eher verklumpen – das Thrombose-Risiko steigt.

„Grundsätzlich gilt: Ein Thrombose-Verdacht muss ernst genommen werden. Das Blutgerinnsel kann zu Schäden führen, vor allem, wenn es sich löst und in Richtung Lunge wandert“, sagt Dr. med. Elisabeth Langer, Chefärztin der Klinik im Park.

Entstehung einer Thrombose

Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel. Es kann sich in den Venen, insbesondere in den Beinen, entwickeln.

Falls dies in den oberflächigen Venen auftritt, kann dies zu einer schmerzhaften Venenentzündung (Thrombophlebitis) führen. Das betroffene Bein schwillt an, die Haut kann hart werden und sich rötlich oder bläulich verfärben. Anzeichen einer Phlebothrombose sind Ziehen und Spannungsgefühle in den Beinen. Beschädigte Venenklappen, die Entwicklung von Krampfadern oder eine Wunde, die schlecht heilt, sind mögliche Auswirkungen.

Wandert das Gerinnsel in den Lungenkreislauf, kann es zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie kommen, bei der das Gerinnsel einen Teil der Lungengefäße verstopft.

„Je schneller bei einem Thrombose-Verdacht reagiert wird, desto geringer ist der Schaden“, so Dr. med. Elisabeth Langer. Auch im Urlaub sei es deshalb ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Tipps zur Vorbeugung

Das Thrombose-Risiko auf der Reise kann verringert werden: Möglichst viel Bewegung und viel trinken beugt vor. „Am besten kauft man sich am Flughafen nach der Sicherheitsschleuse direkt eine große Flasche Wasser“, rät Dr. Langer. Alkohol sollte gemieden werden.

Ältere Menschen, Schwangere und Frauen, die bestimmte Hormonpräparate einnehmen, haben ein höheres Thromboserisiko. Auch nach Verletzungen und Operationen, Krebserkrankungen, einer kürzlich überstandenen Thrombose oder bei Thrombosen in der Familie steigt das Risiko. Betroffene sollten deshalb zusätzlich Kompressionsstrümpfe tragen, um die Venen zu entlasten – und bei Unsicherheiten mit ihrem Arzt sprechen, ob eine zusätzliche medikamentöse Thromboseprophylaxe sinnvoll ist.

Anzeichen einer Thrombose:

  • Blauverfärbungen der Haut und geschwollene Knöchel
  • schmerzende Waden
  • Überwärmung des Beins
  • Atemnot kann auf eine Lungenembolie hinweisen!

 

Mehr zum Thema:
Venen-Spiegel der Deutschen Venen-Liga e.V.

Skip to content