Krampfadern sind eine Volkskrankheit. Jedes Jahr werden in Deutschland über 320.000 Patienten an Krampfadern operiert.
Das sollte nach einer gründlichen Voruntersuchung der Venenspezialist (Phlebologe) entscheiden. Im Anfangsstadium kann eine leichte Schwellung bereits auf ein Fehlverhalten der venösen Funktion hinweisen. Ohne Therapie verschlechtert sich in der Regel das Krankheitsbild und es kann zu Veränderungen an der Haut kommen bis hin zum offenen Bein (ulcus cruris), Thrombosen oder der lebensbedrohlichen Embolie. Je früher Krampfadern behandelt werden, desto größer ist die Chance, dass sich das tiefe Venensystem erholt und eine Stauung mit ihren Folgen ausbleibt.
Die oberflächlichen Venen transportieren etwa 10 Prozent des Blutes aus dem Bein zurück. 90 Prozent fließen über die tiefen Venen zurück. Wenn die oberflächlichen Venen zu Krampfadern verändert sind, haben diese aber überhaupt keine Transportfunktion mehr. Nach der Krampfaderoperation sind die tiefen Venen problemlos in der Lage, das gesamte Blut aus dem Bein zum Herzen zurückzubefördern.
Wie lange wirkt die Narkose bei einer Krampfaderoperation?
Krampfaderoperationen können problemlos in Lokalanästhesie operiert werden. Das schont das Herz-Kreislauf-System, sodass der Eingriff auch bei älteren Patienten möglich ist. Auf Wunsch kann die OP auch unter Vollnarkose durchgeführt werden. Die Narkose (Betäubung) hält je nach Betäubungsmittel ca. 2 bis 6 Stunden an.
Die Dauer des Aufenthaltes in der Klinik nach einer Krampfaderoperation ist abhängig vom Befund, d. h. ob ambulant oder stationär operiert wird. Nach ambulanten Eingriffen können die Patienten die Klinik am selben Tag verlassen, auf Wunsch ist eine Übernachtung in der Klinik möglich. Bei größeren Eingriffen kann der stationäre Aufenthalt einige Tage dauern. Der stationäre Aufenthalt kann sich verlängern, wenn beide Beine operiert werden oder z. B. bei einer Ulcusbehandlung, Lipödembehandlung oder bei Thrombosen.
In der Regel bleibt die Nachbehandlung in der Hand des einweisenden Arztes, wie des Phlebologen, Dermatologen oder auch des Hausarztes in dessen Praxis. Selbstverständlich kann sich jeder Patient zur Kontrolle und zum Fädenziehen wieder in der Klinik vorstellen. Grundsätzlich ist zu empfehlen, ca. 3 bis 6 Monaten nach der Krampfaderoperation die Klinik zu einer Nachuntersuchung aufzusuchen.
Krampfaderpatienten sollen viel laufen – Wandern und Walken sind hier zu nennen. Sie dürfen nach der Krampfaderoperation alles machen, was keine Schmerzen verursacht. Joggen und Fahrradfahren sind meist nach ca. 2 Wochen möglich, Schwimmen ist nach 2 Wochen erlaubt – auch im Warmbad.
Uneingeschränkt ja! Es gibt zwar bei Patienten und einweisenden Ärzten Vorbehalte gegen die Krampfaderoperation im Sommer. Aber weder aus medizinischer noch aus ästhetisch-kosmetischer Sicht gibt es Gründe, die dagegen sprechen. Die Abheilungsphase ist kurz, und auch Sonnenlicht schadet nicht. Zudem verschlimmern sich Krampfaderbefunde bei Wärme, sodass die Beschwerden im Sommer häufig zunehmen.
Das hängt von Eingriff und Beruf ab: Nach einer Lasertherapie z. B. ist Arbeiten bereits 2 bis 3 Tage nach dem Eingriff möglich. Die meisten Patienten können nach einer Woche arbeiten. Bei körperlich anstrengenden oder überwiegend stehenden Tätigkeiten dauert es meist 2 Wochen, bis man wieder arbeiten kann.
Spezialisierte Venenzentren erreichen bei der Neubildung von Krampfadern (Rezidive) niedrige Quoten, die unter 5 Prozent liegen. Es bestehen also beste Aussichten, dass einmal operierte Krampfadern nicht wiederkommen. Eine häufige Ursache scheinbar neu aufgetretener Krampfadern ist unter anderem eine unvollständige Entfernung der Krampfadern bei der ersten Operation. Darum ist zu empfehlen, Krampfadern nur von Gefäßspezialisten in Venenzentren operieren zu lassen, die viele Operationen im Jahr durchführen.
Bei der Entstehung von Krampfadern spielt Veranlagung eine große Rolle. Darum hat man nur wenig Einfluss. Viel Bewegung und eine gesunde Ernährung (Übergewicht vermeiden) sind aber immer zu empfehlen. Das Tragen von leichten Kompressionsstrümpfen (oder speziellen Reisestrümpfen z. B. auf Flugreisen oder langen Autofahrten) kann Beschwerden lindern.
Regelmäßige Bewegung ist sinnvoll. Sportarten wie Schwimmen, Jogging, Venen-Walking, Spaziergänge und Radfahren sind gut für die Venen. Kraftsportarten und Sportarten, bei denen die Beanspruchung abrupt und kurzfristig ist – wie bei z.B. Tennis oder Squash – sind eher nicht so günstig.
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